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Ständiges Frieren als wichtiges Symptom verstehen
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Ständiges Frieren als wichtiges Symptom verstehen

Viele Menschen frieren bereits jahre- oder gar jahrzehntelang täglich. Besonders zarte Frauen können häufig ein Lied davon singen. Oft wird mir berichtet von Kältegefühlen wie "innerer Kälte", "ewig nicht gefiebert" und seit längerem "Schwierigkeiten zu schwitzen". Die am meisten beklagten Kältezonen sind die Füße, gefolgt von den Händen und dem Gesicht. Manche Körperstellen mit Wärmemangel werden erst entdeckt bei der körperlichen Untersuchung: kaltes Bäuchlein, kühle Beckenschaufeln oder Nierenlager sind immer wieder zu finden. Eine Temperaturmessung kann weitere Auskunft geben:

dazu Körpertemperatur messen mit einem Fieberthermometer, am besten rektal.

Werte zwischen 36,5°C und 37,5°C gelten als unauffällig.

Grundsätzlich gilt: ein gesunder Wärmehaushalt und ständiges Frieren schließen sich aus. Das heißt, auch wenn die Körpertemperaturmessung Werte im Normbereich liefert, sprechen tastbare Kältezonen und inneres Kältegefühl eine deutliche Sprache - "hier stimmt was nicht"!


In der klassischen Medizin ist dabei stets an eine Überprüfung der Schilddrüsenfunktion zu denken. Eine Unterfunktion der Schilddrüse und/oder Hashimoto-Erkrankung können im Zusammenhang mit Wärmemangel stehen. Auch Durchblutungsstörungen zB bei Gefäßverkalkungen, niedrigem Blutdruck oder stress-bedingt eng gestellten Gefäßen gehen mit Kältegefühlen einher. Bei einer Kontrolle durch den Hausarzt darf an die Eisenwerte im Blut gedacht werden, da Eisenmangel ebenfalls mit frieren verbunden wird. Übrigens: im ganzheitlichen Verständnis der Anthroposophischen Medizin steht regelmäßiges Frieren für eine gestörte Verbindung zwischen Körper und Seele-Geist, was u.a. zu einem schwachen Stoffwechsel führt.




Foto: Karolina Grabowska (pexels)



Das Symptom des ständigen Frierens finde ich nicht nur in der Vorsorge bzw. Früherkennung von Erkrankungen, sondern auch immer wieder bei Fatigue-Betroffenen nach Krebs. Diese Menschen beschreiben mir Phasen intensiver Kältegefühle, die sie als stark beeinträchtigend erfahren. Ich erinnere mich sehr gut an einen über 80jährigen Mann mit einer Krebserkrankung der Prostata, der mir lebendig beschrieb, wie unsäglich er in den Wochen nach der Operation gefroren habe. Er habe sich kaum in der Lage gefühlt, in den ersten Tagen der anschließenden Reha das Bett zu verlassen, weil das Frieren so belastend war. Mit zunehmender Erholung nach der Operation konnte er seine Wärme besser halten. Es zeigte sich eindrücklich der Zusammenhang zwischen Genesung und Wärmehaushalt.


Egal in welcher gesundheitlichen Situation ständiges Frieren auftritt, es ist wichtig die eigene Wärme zu beobachten und achtsam zu hüten. Nehmen Sie kalte Füße ernst und halten Sie sie warm. Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung und Dehnung zur Anregung der Durchblutung...und gehen Sie zum Arzt, um dieses Symptom abklären zu lassen, falls Sie es in Eigenregie nicht zum abklingen bringen.


In diesem Sinne gesundende Wärmekräfte uns allen.



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