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Wenn der Krebs geht und die Fatigue bleibt
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Wenn der Krebs geht und die Fatigue bleibt

Immer wieder begleite ich Menschen, die ihre Krebserkrankung behandelt haben und sich in der Nachsorge befinden. Oft ist auch mit ein paar Jahren Abstand zur Diagnosestellung die Erinnerung an die schockierende Erkenntnis „Ich habe Krebs!“, noch lebendig. Und nun, nach all den Strapazen von OP und vielleicht auch Strahlen-/Chemotherapie usw., will die Erschöpfung nicht weichen. Manchmal kommt sie sogar erst mehrere Jahre nach Abschluss der Behandlung völlig überraschend, führt zu Arbeitsunfähigkeit und in besonders heftigen Fällen zu Frühberentung.

Was tun? Erschöpfung bei Krebs betrifft alle Ebenen unserer Gesundheit: körperlich herrscht Müdigkeit, seelisch fehlendes Licht und geistig Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Als anthroposophische Ärztin spreche ich auch stets über das Wärme-Erleben: häufig frieren die Betroffenen, manchmal so heftig, dass sie sich kaum erwärmen können.





In solch einer komplexen Situation gibt es keine Pauschal-Lösungen. Hier ist es sinnvoll, eine individuell-angepasste Strategie zu entwickeln. Basismedikament kann eine Mistel sein. Ergänzend braucht es meist nicht-medikamentöse Strategien wie Psychotherapie, Stressbewältigungstraining, Kunsttherapie und Heileurythmie. Unverzichtbar zu guter Letzt: körperliche Bewegung, am besten in der Natur und stets im aeroben Bereich.


Die Wirkung der Mistel kann sich zeigen in körperlichem Kraftzuwachs, seelischer Aufhellung und gestärktem Denkvermögen. Auch die Wärmeregulation kann sich verbessern. Diese „Grundstärkung“ kann helfen, den Teufelskreis der Fatigue zu durchbrechen – denn wer müde und schwach ist, hat zu wenig Energie für Therapieangebote und sanften Sport. In der Regel leitet eine Krebserkrankung ein Umdenken ein: die bisherige Lebensgestaltung wird hinterfragt, Prioritäten neu gesetzt, die Dankbarkeit für die „kleinen Dinge“ wächst.


Wie gut, dass die Misteltherapie auch diesen Prozess der Hinwendung zum Menschen selbst unterstützen kann. Immer wieder gedeiht da auch in mir als Behandlerin die Dankbarkeit, dass uns Menschen diese Heilpflanze gegeben wurde.


Danke. Danke. Danke.




Bildnachweis: pexels (Vlada Karpovich)

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